Im Unterholz ist die Reisigsammlerin nicht zu überhören. Krachend brechen trockene Äste unter ihren Schuhen und ein Fluch kommt über ihre Lippen, als ein dorniger Ast ihre fleißigen Hände verletzt. Zahlreiche Reisigbündel liegen aufgestapelt und der Schweiß rinnt in Bächen von ihrer Stirn. Erschrocken fährt sie zusammen, als sich der Büttel unbemerkt nähert und sie anspricht. Ob sie jemanden im Wald bemerkt habe? Einen Burschen mit Bogen und Speer? Die Sammlerin blickt auf und nickt heftig, ein tumbes Grinsen auf dem Gesicht. Ja natürlich, den Wildhüter! Der Büttel lächelt herablassend ob der Begriffsstutzigkeit der Frau, schüttelt über so viel Einfalt den Kopf und macht sich seines Weges.

Als die Schritte des Büttels im Wald verhallen, lächelt die Sammlerin. Einen Moment später hat sie den Bogen aus einem der Reisigbündel gezogen und den Speer aus einem blitzgespaltenen Baum. Kein Geräusch ist mehr zu hören, ihre Gestalt verschmilzt mit dem Wald. Es werden schwere Reisigbündel sein, die sie heute Abend nachhause trägt. Und einen guten Preis werden sie erzielen…

Gerüchte:

"Es gibt keine Wilderer in meinem Wald! Solange ich Wildhüter bin, vergreift sich keiner an meinem Wild! Ahem. Dem Wild des Barons natürlich."

"Das war schon ein saftiges Stück Rehbraten beim Wirt. Wo er das wohl her hatte?"

"Man sagt, es sei ein Wilderer, der sich des nachts im Walde umhertreibt. Nachts? Im Wald? Ich sage Euch, da steckt mehr dahinter, ein Hexenpakt oder gar ein Noxenzauber!"

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Felix Schweiger

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