Highlander III

================
Zurück zu den Conberichten



Vom 07.05.04 bis 09.05.04

Gelände des Hochlandlagers Königsdorf

Highlander III der “Feenhügel-Orga”

von Michael Bloch

Ein paar Worte vorweg: Ich vermeide bewußt den Begriff “Con” für diese Veranstaltung, da ich unter einem Con etwas anderes verstehe als das, was uns an diesem Wochenende geboten wurde.



Bitte machen sie einen typischen Gesichtsausdruck zu diesem Wochenende. Danke.

Alles fing damit an, daß die Orga im Vorfeld telefonisch kaum zu erreichen war. Am Freitag sollte laut Zeitplan der Orga um 16 Uhr der Checkin beginnen. Ich war bereits um 15:30 Uhr auf dem Gelände und hatte eigentlich gedacht, in ein Riesentrubel eintauchen zu können. Pustekuchen. Als einzige auf dem Gelände haben mich zwei weitere Spieler erwartet. Von der Orga selber war bis um halb fünf weit und breit nichts zu sehen. Es waren keine Zelte aufgebaut, niemand, der geschäftigt rumgewuselt ist, einfach nichts was darauf hätte hindeuten können, daß auf diesem Gelände ein Con stattfinden sollte. Zum Glück kannten sich die paar der wartenden Spieler, so daß das Warten auf die Orga mit kurzweiligem Quatschen überbrückt wurde. Als dann die Orga endlich auftauchte konnten wir auch unsere Hütte beziehen und die ersten Zelte wurden aufgebaut. Die Orga lud währenddessen ihren eigenen Transporter aus und war daraufhin bis zum Abend nicht mehr zu sehen. Irgendwann ging dann das Gerücht um, daß wohl der Checkin begonnen habe. Leider auch hier planlosigkeit, wenn auch mit lockerer Handhabe.

Nun ja, also zurück zur Hütte und einfach so mit den anderen Spielern begonnen Charakterspiel zu betreiben. Laut Veranstalter sollte es eine warme Mahlzeit am Tag geben. Am Freitag habe ich davon nichts gesehen, weswegen wir dann angefangen haben, selber in der Hütte zu kochen. Zum Glück haben wir uns nicht auf die Angaben des Veranstalters verlassen und selber für Essen gesorgt. In der Hoffnung, daß am Freitag noch etwas passieren möge sind wir im Lager herumgegangen und haben uns mit den anderen Spielern unterhalten. Leider hat sich der Veranstalter dann nicht mehr blicken lassen, NSCs habe ich am Freitag keine gesehen. Irgendwann in der Nacht ist dann der Veranstalter doch noch aufgetaucht und hat als Barde Rivan in der Taverne ein Ständchen zum besten gegeben.


Anfangs kämpft mann noch dagegen an.

Wesentlicher Bestandteil des Feenhügel-Regelwerks nach dem hier gespielt wurde war die Tatsache, daß um 2 Uhr nachts das Outtime ausgerufen wurde. Als Gründe hierfür wurde das zu große Verletzungsrisiko in der Nacht angegeben. Und prompt wurde die Orga in ihrer Theorie bestätigt: in der Taverne (während des ausgerufenen Time-Outs) wurde um Intime-Geld gezockt und ein Spieler wurde etwas über den Tisch gezogen. Der hatte aber schon ordentlich gebechert und es kam zu Gerangel und in der Folge hat ein anderer Spieler eine Sitzbank vor den Latz geknallt bekommen. Insofern hatte die Orga schon recht, daß das Verletzungsrisiko in der Nacht höher ist. Allerdings argumentiere ich anders. Ich bin der Meinung, daß gerade wegen dem Time-Out solche Probleme auftauchen. Während des Time-Outs wurde sehr viel Alkohol konsumiert. Wären wir 24-Stunden Intime gewesen, dann wäre den Spielern bewusst gewesen, daß sie ständig zurechnungsfähig hätten sein müssen und dann wäre es nicht zu diesen Realitätsverschiebungen zwischen Intime und Outtime gekommen. Na ja, soll die Feenhügel-Orga mit ihrem Konzept glücklich werden…

Am Samstag sollten dann die Highlandgames beginnen. Die Orga stiefelte zwar etwas auf dem Platz herum, macnte aber sonst keine Anstalten, also haben wir Spieler uns wieder selber gegenseitig beschäftigt. Irgendwann hat uns die Orga dann doch noch zusammengetrommelt und uns mitgeteilt, daß wir uns jetzt alle auf der Stelle in drei Clans unterteilen müssen, um dann die Highlandgames bestreiten zu können. Leider konnte uns keiner einen Grund nennen, warum wir uns zu Clans zusammenschließen mußten, zumal einer der drei Clanführer gar nicht erst anwesend war. Alles wirkte sehr konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Irgendwann wurde dann mit der Hilfe einiger Spieler ein Ritterzelt aufgebaut, in dem eine Feenprinzessing Platz nahm. Vielleicht hätte es der Prinzessin mehr Autorität verliehen, wenn sie eine ordentliche Gewandung bekommen hätte und sich nicht nur eine Karo-Picnickdecke umgeworfen hätte. Wie dem auch sei, dies war der einzige Plot für das ganze Con: man musste der Feenprinzessin huldigen, ihr Geschenke machen um dann die Erlaubnis zu bekommen, durch den Feenwald zu den Highlandgames gehen zu dürfen. Leider war sie als NSC so dermassen schlecht gebrieft, daß sie auf keine Verhandlungen eingehen konnte. Unser Gastgeschenk hat sie abgelehnt und uns somit den Zugang zu den Highlandgames verweigert (damit waren wir theoretisch aus dem Plot, denn einen weiteren Plot gab es nicht). Wir haben dann trotzdem versucht, im Lager noch ein wenig Spielspaß zu bekommen, was aber recht schwierig war, denn die Highlandgames waren das einzige, was an Plot und Aktionen von der Orga geplant war.


So manch eine flüchtet sich in schieren Wahnsinn.

Gut, irgendwann sind wir dann doch noch in den Wald, (auch von der Sl ermuntert)weil einfach bei den Hütten rumsitzen ist nicht lustig und immerhin wollten wir ja auch noch was erleben. Sofort kam dann die Feenprinzessin auf uns zu und meinte, daß wir nun komplett unter ihrer Macht stünden, weil wir ohne ihre Erlaubnis durch den Wald gegangen sind. Nachfrage bei der "SL" ergab, daß wir Neuandorier willenlose Zombies geworden sind, die hüpfen, wenn die Prinzessin sagt, daß wir hüpfen sollen. Leider hat die Prinzessin gar nichts gesagt, weswegen wir während den Highlandgames nur dumm rumstanden. Irgendwann erfolgte dann ein “Angriff” eines einzelnen “Vampir/Werewolf/wasauchimmer-Wesens”, der zum Ziel hatte, die Spieler gegeneinander aufzuwiegeln und eine Kampf vom Zaun zu brechen. Zum Leidwesen der Orga sind die Spieler auf diese extrem konstruierte Situation nicht eingegangen. Das hat die Orga aber nicht davon abgehalten, den weiteren Verlauf so zu gestalten, als ob es tatsächlich zu einem Kampf und zu Blutvergießen gekommen wäre. Plötzlich ist der Feenkönig (in Jeans und Turnschuhen) aufgetaucht und hat die Anführer der Clans (die Orga) zu sich gerufen und ihnen wortstark verkündet, daß sie eigentlich ihr Leben verwirkt haben, weil sie es zugelassen haben, daß auf dem Feenhügel Blut vergossen wurde. De Facto wurde aber kein Blut vergossen, was aber niemanden interessiert hat, denn eine einmal festgelegte Story kann man ja schließlich nicht mehr umstellen nur weil die Spieler sich anders verhalten als ursprünglich gedacht … *kopfschüttel* Als Konsequenz für dieses Blutvergießen wurden wir Spieler aller unserer Erinnerungen geraubt und wir waren jetzt ein großer Clan. Keiner konnte sich erinnern, welchen Stand er hatte, aus welchem Land er kommt, etc. Hinfort mit allen Charakterkonzepten, werft weg Eure Spielideen. Irgendwann hat es uns gereicht und wir sind dann wieder zurück ins Lager. Mit uns kamen noch weitere Spieler, die ebenfalls recht genervt waren. Damit war der Plot für Samstag zu Ende. Der Tag fand seinen Ausklang in wildem Alkoholkonsum und laustarkem Gröhlgefeiere mancher Spieler – und die Orga mitten drin. Einige Spieler waren so gelangweilt, dass sie sich als Orks verkleidet haben und in der Nacht das Lager angegriffen haben, um überhaupt noch irgendwie Spiel zu bekommen.

Am Sonntag sollten laut Veranstalter die Highlandgames mit Schwertkampf, Bogenschießen und Speerschießen weitergehen. Allerdings haben viele Spieler, trotz des angekündigten Programms bereits früh am Morgen (manche sogar noch in der Sammstagnacht) begonnen, ihre Zelte abzubrechen und nach Hause zu fahren. Es waren nur noch wenige Intime – bis auf die zwei Veranstalter und ein kleiner tapferer Haufen, der sich um sie geschart hatte. Spätestens jetzt hätte der Veranstalter merken sollen, dass etwas schief läuft, wenn die Spieler fluchtartig das Gelände verlassen. Aber irgendwie hat ihn das nicht gestört. Für uns gab es am Sonntag kein Spiel mehr, da wir bis zu diesem Zeitpunkt so dermaßen gefrustet waren und die Moral innerhalb der Truppe so niedergegangen war, dass wir eigentlich nur noch heim wollten.


Die geistige Gesundheit wird dank hartem Training gewahrt.

Fazit der Veranstaltung: Ein Con war das nicht. Ich weiß nicht, ob die Veranstaltung irgendetwas mit Larp zu tun hatte. Manche Spieler gingen sogar soweit, die Veranstaltung als einfaches „Gewandungsgrillen“ zu titulieren. In der Tat war für die 40 EUR Conbeitrag sogut wie garnix geboten. Ich bin zwar nicht der Meinung daß man umbedingt dauernd zu sehen bekommen muß was so alles am Con geplant ist, dennoch drängte sich bei deisem Spiel einfach immer wieder der Gadenke auf hier gewaltig über den Tisch gezogen worden zu sein. Es war nichts aufgebaut, es gab keine Rätsel, NSCs waren so gut wie nicht vorhanden und außer den Highlandgames, die mehr schlecht als recht durchgeführt wurden war an Story nichts da. Die versprochene warme Mahlzeit wurde wohl auf Nachfrage ausgegeben. Ich jedoch habe davon nichts mitbekommen. Mir stellt sich die Frage, ob wir Spieler mittlerweile so verwöhnt sind, dass wir nur noch unterhalten werden wollen auf einem Larp. Hat es uns an mangelnder Eigeninitiative gefehlt, dass wir keine Story und keinen Plot hatten? Sind wir wirklich zu Konsumschweinen verkommen, die kein Spaß mehr haben können, wenn sie nicht an der Hand durch den Plot geführt werden? Andererseits war auch nach intensiver Suche kein Plot zu finden... Dafür brauche ich nicht 40 EUR an eine Orga zu zahlen – das geht auf jeder Wiese günstiger. Außerdem hat mich die Mangelnde Verantwortung des Veranstalters gestört. Wenn man die Verantwortung für einen Haufen Spieler hat, dann zeigt man Präsenz und ist nicht für mehrer Stunden einfach verschwunden und überlässt die Menge ihrem Schicksal. Abgesehen davon sollte man sich dann nicht nachts die Kante geben und sonstige Narkotika konsumieren. Nicht auszudenken, wenn da etwas passiert wäre.

Für mich ist eines klar: auf meiner langen Orga-Liste steht jetzt eine Orga weniger drauf, die für Qualität und gute Cons steht. Außerdem möchte ich mich bei allen entschuldigen, die ich auf dieses Con geschleppt habe und die frustriert wieder heim gefahren sind. Insbesondere den Larp-Neulingen in der Gruppe gilt meine Entschuldigung, denn ihnen wollte ich eigentlich zeigen, wie toll unser Hobby ist...


Zurück zur Übersicht der besuchten Cons